NLP: The Map is not the Territory
Glaubenssätze sind die Axiome der Neurolingustischen Programmierung, die nicht weiter hinterfragt werden. Zu den zentralen Grundannahmen zählt die folgende, die wie das meisten kein genuines Gedankengut der NLP-Gründer Bandler und Grinder ist:
„Eine Landkarte ist nicht das Gebiet, das sie repräsentiert, aber wenn sie korrekt ist, ist sie in ihrer Struktur der Struktur des Gebietes gleich (oder ähnlich), worin ihre Brauchbarkeit begründet ist.“
(Alfred Korzybski, Science and Sanity, 1933).
Der erste Teil des Satzes besagt, dass eine Abbildung nicht mit dem identisch ist, was sie abbildet. Erkenntnistheoretisch ist das ein alter Hut, denn schon bei Kant kann man nachlesen, dass das Ding an sich jenseits aller Erfahrung ist, denn: „Der Verstand schöpft seine Gesetze nicht aus der Natur, sondern schreibt sie dieser vor.“ (I. Kant, Prolegomena). Der zweite Teil präzisiert, unter welchen Bedingungen eine Abbildung, eine Landkarte gut ist, d.h. zu funktionellen Handlungsentwürfen und damit Ergebnissen führt. Also kann die Antwort lauten:
Wir schaffen uns ein Modell der Welt: unsere persönliche Landkarte – In der NLP wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch in seiner Vergangenheit unterschiedliche Erfahrungen gemacht hat und sich anhand dieser Erfahrungen in seinem Kopf seine ganz individuelle Landkarte der Welt konstruiert. Diese Landkarte beruht also auf den persönlichen Einstellungen und Glaubenssätzen und ist an vielen Punkten stark vereinfacht oder an anderen Punkten auch verzerrt. Jeder Mensch sieht die Welt anders, auch wenn die meisten von uns die eigene Landkarte der Welt für die einzig wirkliche Realität halten.
Persönliche Landkarten werden nicht nach „richtig oder falsch“ beurteilt – Verschiedene Menschen haben einfach verschiedene Landkarten der Welt und alle haben ihre Berechtigung. Es gibt keine falsche Sicht und keine richtige Landkarte. In der NLP wird die Landkarte unseres Gegenübers genauso gewürdigt wie unsere eigene.
Aber: Manche Landkarten können nützlicher als andere sein – In der NLP werden die persönlichen Landkarten anhand eines wichtigen Merkmals unterschieden (man könnte auch sagen: bewertet): der Nützlichkeit. Wenn wir ein bestimmtes Ziel vor Augen haben, kann eine Landkarte in Hinblick auf dieses Ziel nützlicher sein als eine andere. Bestimmte Überzeugungen können uns besser dabei unterstützen, ein Ziel zu erreichen als andere.
Wir können unsere Landkarten überprüfen und ändern – Eine weitere Annahme der NLP ist, dass Landkarten auf ihre Nützlichkeit hin überprüft werden können, um sie gegebenenfalls zu verbessern und anzupassen. Oder anders gesagt: In der NLP geht man davon aus, dass wir unsere Einstellungen und Glaubenssätze verändern können, wenn wir feststellen, dass sie uns behindern oder schaden.