• Diskussion,  Geschichte,  Theologie

    Die Quellen des angeblichen Schweizer „Professors“ Robert Baldauf

    Was wurde nicht alles schon kolportiert über diesen Unbekannten, den „Basler Professor und Sprachforscher" Robert Baldauf, vor allem in Kreisen der Chronologiekritiker. Ein „genialer Philologe“ sei er gewesen, methodisch „mustergültig“, ja geradezu „revolutionär“, und  dessen „Entlarvung der angeblichen alten Literatur als humanistische Schöpfung (…) nicht zu widerlegen“  sei. Ach ja? Geht es nicht vielleicht eine Nummer kleiner? Nicht nur Robert Baldaufs Leben speiste sich über Jahre hinweg aus Legenden, die einer vom anderen abschrieb. Auch seinen Quellen nachzuspüren, ist angesichts seines schludrigen Umgangs mit denselben schon ein weiteres Stück Detektivarbeit.

  • Diskussion,  Geschichte,  Politik

    Frauen – Lackmustest einer islamischen Diktatur

    Der Islamismus als politische Ideologie erlangte nach der Revolution gegen den Schah im Iran 1979, bei der sich marxistische und islamistische Gruppen zusammentaten, weltweite Bekanntheit. Obwohl Khomeini die Linke danach zerstörte, wird der Islamismus aufgrund seiner vermeintlichen Gegnerschaft zu den USA immer noch als linke Bewegung betrachtet. Dennoch führt jede Koalition von demokratischen und islamistischen Kräften in der Regel zur Zerstörung der ersteren durch die letzteren.

  • Geschichte,  Miscellanea

    Karl Marx und der „jüdische Nigger Lassalle“

    Der wortgewaltige Karl Marx war schon in seinen journalistischen oder wissenschaftlichen Artikel recht drastisch, wenn es um die Bewertung und Charakterisierung von Freund und Feind ging. Besonders in seinen Briefen schreckte er auch vor vulgären Invektiven nicht zurück: "Der jüdische Nigger Lassalle, der glücklicher Weise Ende dieser Woche abreist, hat glücklich wieder 5000 Taler in einer falschen Spekulation verloren."

  • Bücher,  Diskussion,  Geschichte

    War Shakespeare eine Frau?

    Die Titelfrage ist nicht so absurd, wie sie beim ersten Hören vielleicht klingen mag. Was ist nicht schon alles über Shakespeares Leben spekuliert worden. Es lädt ja geradezu dazu ein, denn da gibt es bekanntlich nur wenige nachprüfbare Fakten. Es sind aber ganz besonders die Frauengestalten in Shakespeares Werk, die daran zweifeln ließen, dass ausgerechnet der Mann, dessen Werk starke, gebildete, ja geradezu protofeministische Frauen bevölkern, seine eigenen Töchter als Analphabeten aufwachsen ließ. Denn genau dies tat der historische William Shakespeare, dessen Frau Anne Hathaway höchstwahrscheinlich ebenfalls nicht lesen und schreiben konnte.

  • Geschichte,  Theologie

    Nazarener, Nazoräer, Nasiräer – war da noch was?

    Seit Ende des 19. Jahrhunderts haben die sog. Nazoräer die Aufmerksamkeit der Gelehrten auf sich gezogen. Man kann sagen, dass diese wissenschaftliche Aufmerksamkeit in keinem Verhältnis zur historischen Bedeutung dieser jüdisch-christlichen Gruppe steht. Denn die Belege für die Existenz einer eigenständigen Gruppierung der Nazoräer sind eher dürftig, was ihren eher exotischen Charakter widerzuspiegeln scheint.

  • Leo X.
    Diskussion,  Geschichte,  Theologie

    Papst Leo X. und die „Fabel von Christus“

    Eine historische Spurensuche Ginge man nach Arthur Schopenhauer, so hätte der christliche Klerus sich schon immer seines gläubigen Fußvolkes sicher sein können: „Der Arzt sieht den Menschen in seiner ganzen Schwäche. Der Advokat in seiner ganzen Schlechtigkeit; der Priester in seiner ganzen Dummheit.“  Dazu passt das berühmte und hundertfach kolportierte Zitat des Renaissance-Papstes Leo X. (1513-1521): „Wieviel die Fabel von Christus Uns und den Unsern genützt hat, ist bekannt.“ Doch auch wenn viele Leute etwas voneinander abschreiben, verbürgt das noch lange nicht die historische Wahrheit einer Aussage. Ist sie echt, und wenn ja, was genau hat denn der damalige Papst überhaupt gemeint? Hier half mir ein Zufallsfund, eine Diskussion im…

  • Diskussion,  Geschichte,  Theologie

    Newton, der Teufel und die Hexen

    „Newtons Schriften zu biblischen Themen erscheinen mir besonders interessant“, schrieb Albert Einstein im September 1940 an den Jerusalemer Gelehrten Abraham Yahuda, „weil sie einen tiefen Einblick in die charakteristischen intellektuellen Merkmale und Arbeitsmethoden dieses bedeutenden Mannes geben."