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VA – Vereinfachung der Schreibschrift?
Gar nicht so einfach, wie es sich anhört! Ohne Schreiben keine Schule! In der frühen Bundesrepublik wurde die Deutsche Normschrift zur Lateinischen Ausgangsschrift umgeschnitten – weil die leichter zu erlernen sei. Dann entstanden „Vereinfachte Ausgangsschrift“ (im Westen) und „Schulausgangsschrift“ (im Osten) – ebenfalls weil sie die Schreibfähigkeit angeblich verbesserten. In den Schulen wurde dadurch jedoch ein regelrechter Schriftensalat angerichtet Weil man Schriften im föderalen Staat nicht einfach verordnen kann, unterscheidet sich der Schreibunterricht seitdem manchmal nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern sogar von Schule zu Schule. Wie ist es dazu gekommen? „Warum bringen die Grundschulen den Kindern nicht mehr bei, ordentlich zu schreiben?“, höre ich immer wieder von Eltern.…
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Israel: Die „Villa im Dschungel“
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Was man von Monty Python über Gaza lernen kann
Die Welt 4.August 2014 Nahost-Konflikt Von Henryk M. Broder und Norbert Jessen Wenn man verstehen will, was derzeit in Gaza passiert, muss man zwei Filme gesehen haben: „Die Ritter der Kokosnuss“ von Monty Python und „Der Untergang“ von Oliver Hirschbiegel und Bernd Eichinger. Weiterlesen…
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Beyde Sprachen
„Eine geradezu unglaubliche Katastrophe“ Ist die Reform der gymnasialen Oberstufe fehlgeschlagen? Kritiker beklagen eine verminderte Studierfähigkeit der Abiturienten. Die Vorlesung „Einführung in die Physik I mit Experimenten für Chemiker, Geographen und Biologen“ an der Universität zu Freiburg war erst zwei Tage alt, als Professor Helmut Spehl „eine geradezu unglaubliche Katastrophe“ erlebte. Ein anonymer Test, der Aufschluß über die physikalischen Vorkenntnisse seiner Hörer geben sollte, machte dem Dozenten überdeutlich klar, daß er eine „Mehrheit von physikalisch-mathematischen Analphabeten“ vor sich hatte — durchweg Studenten der Naturwissenschaften. … Klingt doch aktuell, nicht wahr? Aber dieser Beitrag des SPIEGEL ist sage und schreibe 34 Jahre alt! Hier der vollständige Artikel zum Weiterlesen… Und was…
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„An allem ist der Mossad schuld“
Die Welt 12.August 2014 Weiterlesen…Christliche Araber in der Westbank Von Henryk M. Broder und Norbert Jessen Anders als in Gaza geht das Leben in Bethlehem seinen gewohnten Gang. Bethlehem ist nicht Gaza. Hier schlagen keine Bomben ein, von hier werden keine Raketen abgefeuert. Die Glocken der Geburtskirche läuten, vom Minarett ruft der Muezzin. Und der Glaube versetzt die Wirklichkeit. Weiterlesen…
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Nahost live
sueddeutsche.de Tagebuch aus Israel Von Sarah Stricker 19. Juli 2014 Alltag im Krieg: Während der Fußball-Weltmeisterschaft sitzt die Schriftstellerin Sarah Stricker in Tel Aviv im Bunker. Trotz der Bombenangriffe geht das normale Leben weiter – mit Public Viewing und Dachpartys. Weiterlesen… 26. Juli 2014 ‚Na, mein Kleiner, sind wir heute wieder im Bunker?‘ Das Baby gluckst vor Freude. Ich tunke gerade den großen Zeh ins Wasser, da heult die Sirene los. Hinter mir schreit eine Mutter nach ihrem Kind. Ich renne los, durch den Sand, über zurückgelassene Handtücher hinweg. E. schreibt auf Whats-App: „Durchzählen. Wer tot ist, schicke eine SMS!“ Zwei Minuten später sind alle Handtücher wieder belegt. Weiterlesen… 9. August 2014 „Friede?…
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Girl in a Green Gown: Geschichte und Geheimnis des Arnolfini Portraits
Es gibt Gemälde, die weigern sich einfach, ruhig an der Wand zu bleiben. Die Figuren auf ihnen schlüpfen aus dem Rahmen, lösen sich aus dem stillen, starren Moment des Bildes und verleiten uns dazu, uns die Geschichte ihres Lebens vorzustellen. In Tracy Chevaliers Das Mädchen mit dem Perlenohrring entkommt eines von Vermeers Modellen aus ihrer Gefangenschaft im Gemälde und beginnt – im Film unwiderstehlich verkörpert von Scarlett Johansson – den schüchternen Maler zu necken und mit einer den Betrachter geradezu ansteckenden Sinnlichkeit völlig aus der Fassung zu bringen. Nach dem Mädchen mit der hängenden Träne aus flüssigem Licht, die an ihrem Ohrläppchen baumelt, ist nun eine junge Frau in einem…
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Rechtschreiblernen nach der Methode ‚Sommer-Stumpenhorst‘
„Der Teufel ist böse.“ Rechtschreiblernen nach der Methode ‚Sommer-Stumpenhorst‘ Während noch in den 70er Jahren die Richtlinien und Lehrpläne für Schulen von den Schulministerien in Zusammenarbeit mit ernst zu nehmenden Fachwissenschaftlern entwickelt wurden, beobachten wir heute eine Entwicklung, die weitgehend von privaten und wirtschaftlichen Interessen bestimmt wird: Nicht sachkundige Schulpolitik bestimmt, was und wie in den Schulen gelehrt wird, heute sind es die privatwirtschaftlichen Interessen von Lernmittelentwicklern und die boomende Lernmittelindustrie, die vorgeben, was in den Richtlinien und Lehrplänen zu stehen hat. Nur wenige Eltern wissen heute noch, mit welchen Materialien Kinder in der Schule lernen – oder lernen sollen. In Zeiten selbstgesteuerten und des so bezeichneten individuellen Lernens passiert…
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Plädoyer einer Schreiblehrerin
Die Handschrift ist unersetzbar von Ute Andresen Der Grundschulverband propagiert eine neue Anfangsschrift für die Schulen. Ute Andresen, die frühere Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Lesen und Schreiben, wird auch mit der neuen „Grundschrift“ nicht glücklich. Sie hält die Einführung der neuen Schrift für verantwortungslos. „Wir können es doch nicht den Kindern überlassen, sich die Handschrift selbst beizubringen“, meint sie. Die engagierte Lehrerin, bekannt durch ihre Rundfunkbeiträge, Veröffentlichungen und zahllosen Fortbildungen, weiß, wovon sie spricht. Denn sie hat selbst eine plausible Druckschrift entwickelt, die einen bruchlosen Übergang zur Schreibschrift erlaubt. Und wie es scheint, hat sie im Gegensatz zu manchem Verbandsfunktionär ihre Hausaufgaben gemacht. Am Ende der vierten Klasse sollen…
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Schreiben wie gedruckt – die Grundschrift
Ist das Ende der deutschen Schreibschrift gekommen? Kinder müssten sich heutzutage „viele der mühsam antrainierten Bewegungsabläufe bei der Weiterentwicklung zu einer flüssig zu schreibenden persönlichen Handschrift wieder abgewöhnen“, bemängelt Erika Brinkmann. Sie ist Professorin für Deutschdidaktik und Landesvorsitzende des Grund-schulverbandes, der nun die Revolution beginnen will. Aus der seinerzeit überhasteten Einführung der Vereinfachten Ausgangsschrift zieht man den Schluss: Es muss mal wieder eine neue Schrift her – die „Grundschrift“. Diese Art Druckschrift sei eine „Entlastung“ für Schüler. Skeptiker fürchten jedoch die „kulturelle Verarmung“. Schreibschrift, nein danke! Was Millionen von Schülern vor ihnen geschafft haben, ist offenbar heutigen Kindern nicht mehr zuzumuten. Zwei Schriften – das bringen sie intellektuell nicht…