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Das Input-Output-Modell von Wahrnehmung und Handlung
Es ist höchste Zeit, das wir uns vom Bild des Geistes als einer Art kognitiver Couch-Kartoffel verabschieden – einer passiven Maschine, die in ihrer freien Zeit nur herumsitzt und darauf wartet, dass ein Input ankommt, um den Tag zu beleben. Nach dieser Sichtweise wechselt das System, wenn so ein Input eintrifft, kurzzeitig zu einer Aktionsphase, in der der Input verarbeitet und irgendein Output erfolgt (die Antwort, die eine motorische Aktion sein kann oder irgendeine Art von Entscheidung, Kategorisierung oder Beurteilung). Output geliefert – und die kognitive Couch-Kartoffel in Ihrem Kopf sackt in sich zusammen und wartet auf die nächste Stimulation. In Wahrheit ist es wohl eher das glatte Gegenteil! Natürliche…
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ADHS und Lese-Rechtschreibstörungen
Konsequenzen für die Lerntherapie In den letzten Jahren wird zunehmend über einen Zusammenhang von ADHS und LRS (oder auch Rechenschwäche) gesprochen, manchmal leider auch nur schwadroniert. Einige Diskussionsbeiträge erwecken den Eindruck, fast jede zweite LRS könnte als neurobiologische Ursache eine ADHS haben. Und so manchem selbsternannten LRS-Experten möchten man gern zurufen: „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“. ADHS begünstigt Rechtschreibprobleme Worin könnte ein Zusammenhang zwischen ADHS und Lese-Rechtschreibstörungen bestehen? Zu den Hauptmerkmalen der ADHS zählt die mangelhafte Verarbeitung von Informationen, die zu Leistungs- und Verhaltensauffälligkeiten führen und dadurch auch den Rechtschreiberwerb erheblich verzögern kann. Das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom gilt als Funktionsstörung im Frontalhirnbereich, die zu einer Reizüberflutung des Gehirns und gestörter Informationsverarbeitung führt.Mangels…
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Kinder-Koks? – Medikamentengabe bei ADHS
„Wir sind das einzige Land der Welt, in dem Kinder eine solch riesige Menge von Stimulantien verschrieben bekommen, die praktisch die gleichen Eigenschaften haben wie Kokain“, meint Gene Haislip, Abteilungsleiter der amerikanischen Gesundheitsbehörde DEA. Längst ist aber auch in Deutschland ADHS eine Wachstumsbranche für die Pharmaindustrie. ADHS wurde in den USA 1991 als Behinderung anerkannt. Seitdem stiegen Aufmerksamkeitsdefizit- bzw. Hyperaktivitäts- diagnosen epidemieartig an. Allein in den USA wuchs die Zahl der behandelten Fälle von 150.000 im Jahre 1970 auf über 10 Millionen im Jahre 2000. In einigen US-Bundesstaaten erhielten Eltern einen monatlichen Zuschuss von 450 $ für jedes durch ADS „behinderte“ Kind. Die Zahl der Kinder mit dieser „Behinderung“ erhöhte…
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ADHS – bloß eine Erfindung?
Unruhige Kinder, denen es schwerfällt, ihre Impulsivität unter Kontrolle zu bringen, kannte bereits der „Struwwelpeter“-Autor Heinrich Hoffmann und hat sie im „Zappelphilipp“ verewigt. An der Realität von Aufmerksamkeits-störungen, Zappeligkeit, dem weitgehenden Verlust von Impulskontrolle und von extremer körperlicher Unruhe wird niemand zweifeln, der solche Kinder kennt. Trotzdem sei die Frage erlaubt, ob alles, was gegenwärtig unter diese unscharfe Kategorie fällt, wirklich dazu gehört. Vielleicht ist es gerade die diffuse Definition, verbunden mit der Tendenz zur Pathologisierung, die in den USA – und mittlerweile auch in Europa – ganz anderen Zwecken dient. In Deutschland hat u.a. der Neuropychologe Gerald Hüther faktenreich belegt, dass erst die Etablierung des Begriffs Aufmerksam-keitsdefizit-Syndrom in den…
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Wie sinnvoll sind Intelligenztests im kulturellen Vergleich?
Der Entwicklungspsychologe Heiner Rindermann von der TU Chemnitz hat 2007 eine länderübergreifende Vergleichsstudie im European Journal of Personality veröffentlich. Schaut man in die Ranking-Tabelle, die er aus den Intelligenz-Mittelwertskurven abgeleitet hat, dann findet man zum Beispiel einen Wert, der sich „All Cognitive Ability Sum“ nennt, also Durchschnitt der kognitiven Fähigkeiten. Weil es länderübergreifend kein ausreichend verfügbares Datenmaterial in Form von Intelligenztests gibt, bedient sich Rindermann hier eines Kunstgriff: Die weltweit durchgeführten PISA- und TIMMS-Studien würden nur zu einem geringen Teil spezifisches Wissen in den Domänen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften erfassen, sondern im Wesentlichen allgemeine Intelligenz messen. Diese „Schulleistungsstudien in unterschiedlichen Altersstufen“ würden damit „empirisch weitgehend das Gleiche und das Gleiche…
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NLP: The Map is not the Territory
Glaubenssätze sind die Axiome der Neurolingustischen Programmierung, die nicht weiter hinterfragt werden. Zu den zentralen Grundannahmen zählt die folgende, die wie das meisten kein genuines Gedankengut der NLP-Gründer Bandler und Grinder ist: „Eine Landkarte ist nicht das Gebiet, das sie repräsentiert, aber wenn sie korrekt ist, ist sie in ihrer Struktur der Struktur des Gebietes gleich (oder ähnlich), worin ihre Brauchbarkeit begründet ist.“ (Alfred Korzybski, Science and Sanity, 1933). Der erste Teil des Satzes besagt, dass eine Abbildung nicht mit dem identisch ist, was sie abbildet. Erkenntnistheoretisch ist das ein alter Hut, denn schon bei Kant kann man nachlesen, dass das Ding an sich jenseits aller Erfahrung ist, denn: „Der…
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NLP: Kritische Anmerkungen zum „Meta-Modell der Kommunikation“
Das Meta-Modell der NLP bedient sich zunächst der grundlegende Unterscheidung von Objekt- und Metasprache, die Gregory Bateson 1964 in Anlehnung an die bekannte „Russellsche Antinomie“ (B. Russell, A. N. Whitehead: Principia Mathematica – „Die Menge aller Mengen kann nicht selbst eine Menge sein“) zur Unterscheidung der logischen Ebenen in der Lerntheorie vorgeschlagen hat. Russell und Whitehead beschäftigen sich mit den Folgen selbstreferentieller Strukturen in mathematischen, d.h. irreflexiven Theorien. Diesen inzwischen verworfenen Versuch einer Typisierung logischer Ebenen wollte damals Bateson für die Sozialwissenschaften adaptieren. Worum geht es bei dieser Theorie, die noch 30 Jahre später bei Robert Dilts fröhliche Urständ feierte (Changing Beliefs with NLP), obwohl sie schon zu diesem Zeitpunkt…