• Diskussion,  Geschichte,  Theologie

    Newton, der Teufel und die Hexen

    „Newtons Schriften zu biblischen Themen erscheinen mir besonders interessant“, schrieb Albert Einstein im September 1940 an den Jerusalemer Gelehrten Abraham Yahuda, „weil sie einen tiefen Einblick in die charakteristischen intellektuellen Merkmale und Arbeitsmethoden dieses bedeutenden Mannes geben."

  • Diskussion,  Geschichte,  Theologie

    Galiläa auf dem Ölberg

    Es geht hier um ein Problem, das heute nur noch gelegentlich Theologen, die genau hinsehen, irritiert: Warum bestellt Jesus seine Jünger, zunächst durch den Engel am leeren Grab und dann – entgegen der Vorhersage - auch noch höchstselbst (Mt. 28,9) nach Galiläa? Das ist doch nicht mal so einfach um die Ecke, sondern mehr als 100 km entfernt, der gebir-gige Teil sogar noch weiter. Per pedes also in der kurzen Zeit für die Jünger eigentlich gar nicht zu erreichen! Und woher wissen sie genau, wohin sie gehen sollen? Welcher Berg gemeint ist?

  • Geschichte,  Wissenschaft

    Nachlese zu Robert Baldauf

    Der über lange Zeit völlig vergessene und erst im Rahmen der sog. Chronologiekritik vor einigen Jahren wiederentdeckte Robert Baldauf wurde am 22. April 1881 in Waldenburg (Schweiz) geboren. Über sein Leben und seine akademische Ausbildung wird zwar viel spekuliert, doch an belastbaren Fakten ist wenig bekannt.

  • Diskussion,  Philosophie,  Theologie

    Anmerkungen zu Holm Tetens Buch „Gott denken“

    „Die »Vernunft« in der Sprache: oh was für eine alte betrügerische Weibsperson! Ich fürchte, wir werden Gott nicht los, weil wir noch an die Grammatik glauben ….“ (Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung)   Holm Tetens ist emeritierter Professor für theoretische Philosophie (Logik und Wissenschaftstheorie) an der Freien Universität Berlin. Vor einigen Jahren hat er ein viel beachtetes kleines Buch mit dem Titel Gott denken bei Reclam veröffentlicht. Viel ist seitdem darüber diskutiert worden; In den Printmedien erschienen zahlreiche Rezensionen und Interviews, der Autor wurde zu Gesprächen in Bistümer, Rundfunk- und Fernsehsendungen eingeladen. Was ihn bewogen hat, dieses Buch zu schreiben, dürfte wohl auch vielen anderen angesichts einer zunehmenden Säkularisierung und Entzauberung der…

  • Diskussion,  Schule,  Wissenschaft

    Die Wahrheit über die Schreibschrift

    Der folgende Text, der von der American Handwriting Analysis Foundation initiiert und zur freien Nutzung veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Diskussion um die Abschaffung der Handschrift, wie sie z.Z. im deutschen Schulwesen geführt wird, keineswegs auf Deutschland beschränkt ist. Das Original wurde mit einigen Übersetzungen im Juni 2016 hier veröffentlicht: http://www.campaignforcursive.com/ Die dort abrufbare deutsche Übersetzung, ein Scan von einer alten Reiseschreibmaschine, erschien mir allerdings ziemlich altbacken und dem Original nicht angemessen, eine weitere, die im August dieses Jahres in Deutschland in der Zeitschrift Angewandte Graphologie und Persönlichkeitsdiagnostik erschienen ist, war demgegenüber in wesentlichen Teilen leider auch sachlich falsch. Daher habe ich diesen wichtigen Beitrag noch einmal neu übersetzt. Alle…

  • Schule

    ORI-„Erfinder“ Dr. Kurt Richter gestorben

    Ende Oktober 2012 erreichte mich eine Nachricht von Edith Bauer. Nach langer, schwerer Krankheit ist ihr langjähriger Mitstreiter für die sog. ORI-Methode gestorben. Dr. Edith Bauer und Dr. Kurt Richter waren langjährig in der Lehreraus- und Weiterbildung der ehemaligen DDR tätig. Als ehemaliges SED-Mitglied an exponierter Stelle in der Lehrerbildung galt Kurt Richter nach der Wende als belastet und verlor seine Stelle. Dadurch blieben ihm und seiner ehemaligen Assistentin Edith Bauer bedauerlicherweise auch der Kontakt und Austausch mit der ‚wissenschaftlichen Gemeinde‘ verschlossen. Ihre gemeinsame Forschungsarbeit blieb daher über Jahre nur ein Insider-Tipp. Das ORI-Konzept (Orthographisches-Invarianten-Konzept) ist das Ergebnis ihrer gemeinsamen Arbeit, vor allem der Dissertation Frau Bauers in den 90er…

  • Geschichte

    „Abstecher ins Traumland der Anarchie“ – Siedlungsgemeinschaften der deutschen Jugendbewegung

    Vor über 30 Jahren habe ich diesen Beitrag in einem längst vergriffenen Sammelband der Beck’schen Schwarzen Reihe veröffentlicht: Hans-Jürgen Goertz (Hg.): Alles gehört allen. Das Experiment Gütergemeinschaft vom 16. Jh. bis heute. München 1984 Da die Literatur zu diesem spannenden Thema aus den ersten Jahren nach dem 1. Weltkrieg nach wie vor sehr überschaubar ist, hier mal eine illustrierte „Neuauflage“:   Im Jahre 1919 veröffentlichte Die Tat, die Zeitschrift des jugendbe­wegten Verlegers Eugen Diederichs, „Das Grüne Manifest“ eines „Spartakus in Grün, an dem der rote sterben soll„. Darin hieß es: „Die alte deutsche Stadt der alten deutschen Bürgermacht ist tot, tot, tot! … Was war denn uns, was war dem Städter…

  • Theologie

    Zu Leo Baecks „Der Glaube des Paulus“

    In den letzten Weihnachtsferien las ich den ersten Band der Josephus-Trilogie von Lion Feuchtwanger. Vor Jahren hatte meine Tochter unter unseren Büchern Lion Feuchtwanger für sich entdeckt und ist ein absoluter Fan seiner Romane geblieben. Letztens habe ich mir meinerseits dann von ihr die Josephus-Trilogie ausgeliehen. Leider ist es mir bei historischen Themen nur selten möglich, einfach nur den Roman zu lesen, weil ich es viel zu spannend finde, frei nach Ranke herauszufinden, wie es wirklich gewesen ist. Da gottseidank meine ‚Abteilung’ Judentum gut gefüllt ist, habe ich mich schnell festgelesen in Flavius Josephus’ „Der Jüdische Krieg“ und war erstaunt festzustellen, wie – manchmal subtil, manchmal einschneidend – der linksbürgerliche…

  • Diskussion,  Psychologie

    Wie sinnvoll sind Intelligenztests im kulturellen Vergleich?

    Der Entwicklungspsychologe Heiner Rindermann von der TU Chemnitz hat 2007 eine länderübergreifende Vergleichsstudie im European Journal of Personality veröffentlich. Schaut man in die Ranking-Tabelle, die er aus den Intelligenz-Mittelwertskurven abgeleitet hat, dann findet man zum Beispiel einen Wert, der sich „All Cognitive Ability Sum“ nennt, also Durchschnitt der kognitiven Fähigkeiten. Weil es länderübergreifend kein ausreichend verfügbares Datenmaterial in Form von Intelligenztests gibt, bedient sich Rindermann hier eines Kunstgriff: Die weltweit durchgeführten PISA- und TIMMS-Studien würden nur zu einem geringen Teil spezifisches Wissen in den Domänen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften erfassen, sondern im Wesentlichen allgemeine Intelligenz messen. Diese „Schulleistungsstudien in unterschiedlichen Altersstufen“ würden damit „empirisch weitgehend das Gleiche und das Gleiche…