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Anmerkungen zu Holm Tetens Buch „Gott denken“
„Die »Vernunft« in der Sprache: oh was für eine alte betrügerische Weibsperson! Ich fürchte, wir werden Gott nicht los, weil wir noch an die Grammatik glauben ….“ (Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung) Holm Tetens ist emeritierter Professor für theoretische Philosophie (Logik und Wissenschaftstheorie) an der Freien Universität Berlin. Vor einigen Jahren hat er ein viel beachtetes kleines Buch mit dem Titel Gott denken bei Reclam veröffentlicht. Viel ist seitdem darüber diskutiert worden; In den Printmedien erschienen zahlreiche Rezensionen und Interviews, der Autor wurde zu Gesprächen in Bistümer, Rundfunk- und Fernsehsendungen eingeladen. Was ihn bewogen hat, dieses Buch zu schreiben, dürfte wohl auch vielen anderen angesichts einer zunehmenden Säkularisierung und Entzauberung der…
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An Irish Virgin
Das Book of Kells gehört ganz sicher zu den Zeugnissen der mittelalterlichen Buchkunst, in die man sich so richtig versenken kann. Die folgende subtile Deutung des Bildes der Maria gehört zum Besten, was ich dazu gelesen habe. Im Kommentar zu diesem Blogbeitrag habe ich den Artikel ins Deutsche übersetzt. https://markcalderwood.wordpress.com/2011/09/04/an-irish-virgin/
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Marcions Stellung im frühen Christentum
Ein politisches Machtspiel Nach herkömmlicher Auffassung sind die Briefe des Paulus die frühesten Dokumente des Christentums ungefähr in den fünfziger Jahren des ersten Jahrhunderts entstanden. Die Apostelgeschichte dagegen könnte – so auch heute noch die im Anschluß an A. Harnack vertretene Ansicht vieler konservativer Forscher – von einem Arzt names Lukas stammen, der Paulus auf seinen Reisen im östlichen Mittelmeerraum begleitete und den Bericht über die gemeinsamen Erlebnisse als eine Art Nachtrag zu den persönlichen Äußerungen des Paulus niederschrieb. Die Ergebnisse der neutestamentlichen Kritik, wie sie heute von den amerikanischen Theologen Darrell J. Doughty und Robert M. Price sowie dem Berliner Theologen Hermann Detering im Anschluss an die Vertreter der…
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Sind Frauen in Hosen dem HErrn ein Greuel?
Wenn es auch, bisher zumindest, im orthodoxen Judentum oder auch in Kreisen des christlichen Fundamentalismus nicht zu Vermummungsexzessen wie bei Anhängerinnen des Islam gekommen ist, so ist doch auch bei uns der Trend zu einer weiblich „angemessener“ Kleidung aus religiösen Gründen unverkennbar. Mit dem Erstarken der „Pfingstbewegung“ und anderer fundamentalistisch bis endzeitlich orientierter evangelikalen Strömungen, die vor allem aus den USA zu uns hinüberwogen, etabliert sich neben anderen Fragwürdigkeiten auch eine feste Kleiderordnung, die von den bibeltreuen Christen als gottgewollt empfunden wird. In der Regel beruft man sich da auf das 4. Buch Mose : „Eine Frau soll nicht die Ausrüstung eines Mannes tragen und ein Mann soll kein Frauenkleid…
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Zu Leo Baecks „Der Glaube des Paulus“
In den letzten Weihnachtsferien las ich den ersten Band der Josephus-Trilogie von Lion Feuchtwanger. Vor Jahren hatte meine Tochter unter unseren Büchern Lion Feuchtwanger für sich entdeckt und ist ein absoluter Fan seiner Romane geblieben. Letztens habe ich mir meinerseits dann von ihr die Josephus-Trilogie ausgeliehen. Leider ist es mir bei historischen Themen nur selten möglich, einfach nur den Roman zu lesen, weil ich es viel zu spannend finde, frei nach Ranke herauszufinden, wie es wirklich gewesen ist. Da gottseidank meine ‚Abteilung’ Judentum gut gefüllt ist, habe ich mich schnell festgelesen in Flavius Josephus’ „Der Jüdische Krieg“ und war erstaunt festzustellen, wie – manchmal subtil, manchmal einschneidend – der linksbürgerliche…
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„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“
Lev. 19,18 Das וְאָֽהַבְתָּ֥ לְרֵעֲךָ֖ כָּמ֑וֹךָ („ve’ahawta le rei’acha kamocha“ ) aus Lev. 19,18, das Luther mit „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ übersetzte (heute wird כָּמ֑וֹךָ – kamocha, wie schon bei Rabbi Herz Weisel in seinem Levitikus-Kommentar aus dem 19. Jh. gern mit „… denn er ist wie du“ übersetzt), müsste eigentlich „Liebe deinem Nächsten“ heißen. Schon im 13. Jh. hat Maimonides in einem Kommentar darauf hingewiesen, dass hier das Tätigkeitswort „ahaw“ (= lieben) mit dem Dativ konstruiert ist („ahawta le…“) während es sonst, z.B. bei der Liebe zu Gott, üblich ist, es mit dem Akkusativ („ahaw et…“) zu gebrauchen. In Deut. 10,19 ist auch das Gebot, den Fremdling zu…
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Der Fuchs und die süßen Trauben des Paradieses
Im folgenden Beitrag der Süddeutschen Zeitung vom Februar 2004 fasst der Islamwissenschaftler Christoph Luxenberg (Pseudonym) die zentralen Aussagen seines Buches „Die Syro-Aramäische Lesart des Korans“ zusammen – und die haben es in sich! Denn viele dunkle Stellen, die in über 1000 Jahren Arbeit am heiligen Text selbst für arabische native speakers rätselhaft bleiben, kann Luxenberg erhellen. Der Clou seiner Arbeit: Der Text des Korans zeigt sich in ungeahntem Maße von syrisch-christlichen Elementen durchwebt. In manchen Internet-Foren versucht man Luxenberg mit dem Vorwurf zu erledigen, er wolle den Muslimen das Heiligste nehmen. Das ist ein durchsichtiges Manöver. Unterschlagen wird dabei, dass Luxenbergs Werk nicht nur eine Pointe für die Muslime, sondern…